Was für ein Wochenende… IRONMAN 2012

Nun liege ich hier Zuhause auf dem Sofa, den linken Fuß komplett verbunden und am kühlen 😉 Aber fangen wir mal langsam an.

Wie ihr ja schon mitbekommen habt kann ich meine Vorbereitung für den Ironman Frankfurt diesen Sonntag in vier Worte fassen „alles für den Ar…“

Am Freitag ging es zunächst einmal zur Pasta Party in die Frankfurter Eishalle. Nach dem ganzen Theater mit dem Veranstalter war ich schon gespannt was dort aufgetischt werden würde,  da so viele davon am Schwärmen waren.

Als erstes mussten wir aber für Nicole ein Einlass Ticket für schlappe 24,-EUR kaufen. Bei einer Anmeldegebühr von 519,- EUR war das noch das kleinste Übel 😉

Essenstechnisch war es schon ok,  aber es rechtfertigt nie im Leben die 24,-EUR.  Auch wenn ihr wohl bei dem Bericht immer wieder Roth hört ist es einfach nicht vergleichbar und das fängt bei der Pasta Party schon an und sollte auch so weitergehen… Ich kann natürlich nicht die letzten Pasta Partys in Frankfurt vergleichen aber nach meiner Schätzung war die Halle max. zu 70 % besucht und um 20:00 Uhr gab es nichts mehr außer gähnender Leere.

Man hatte nie Probleme einen Platz zu bekommen…

Am Samstag wurde auch ich langsam nervös. Es ging dann nach einem kleinen Vormittagsschlaf mit Flo zum  Langener Waldsee um das Rad einzuchecken. Eigentlich ja Routine dachte ich, aber dann stand noch ein Foto Shooting für die Versicherung an 😉 Danach bekam ich eine nette Dame an meine Seite gestellt  die mich persönlich betreute bzw. mir erklärte wie ein Triathlon funktioniert 😉 War ja nett gemeint, aber wenn man seine Ruhe bei der Vorbereitung haben möchte  stört es einfach. Ich habe der netten Dame dann gesagt dass ich schon seit 2006 Triathlon mache und ich eigentlich jetzt meine Ruhe haben möchte.

Und dann war der Tag da… Sonntag der 08.07.2012

Ich habe mir die letzten Wochen ja schon Gedanken gemacht was ich mache wenn mein Fuß nicht halten sollte. Die Quali für Hawaii hatte ich ja bereits durch den Fuß nicht mehr ins Auge gefasst. Das neue Ziel hieß  jetzt einfach zu finishen, auch wenn ich trotzdem gehofft hatte wenigstens eine neue Bestzeit zu laufen.

Um 3:00 Uhr war bei Fam. Jacobs die Nacht vorbei und es ging um 4:00 Uhr mit Flo, Nicole und Lena nach Frankfurt.  Die Zeit bis zum Start ging rasend schnell vorbei. Das erste Ärgernis gab es allerdings schon vorm Start. Als ich das letzte Mal das Dixi Klo aufsuchte, klaute mir doch tatsächlich einer meine zweite Badekappe und die Nasenklammer. Ich dachte so was gibt es bei uns nicht, aber leider wohl doch und das in Frankf…

Egal dachte ich und ging Richtung Schwimmeinstig wo Nicole stand um mich zu verabschieden 😉

Vorweg nur ein Satz „nie wieder werde ich mit 2000 Triathleten gleichzeitig starten“

So was habe ich noch nie erlebt. Die ersten 500m geht es nur ums Überleben. Der Hammer war dann als mir jemand dreimal mit BEIDEN Hände die Beine fest  gehalten hat und mich runtergezogen hat. In Roth ist es wirklich entspannt. Sicher hat man auch dort mal eine kleine Hauerei aber das hatte nichts mit normalem Verhalten von Menschen zu tun.

Ich entschied mich bei der ersten Wende weiter nach außen zu schwimmen um einfach mehr Platz zu haben. Der Landgang der in Frankfurt eingebaut ist tut schon weh da man aus der Schwimmlage völlig rausgezogen wird und bei der zweiten Runde alles wieder neu beginnt, angefangen bei der Hauerei  bis dahin wieder zum richtigen Rhythmus zu finden.

Als ich aus dem Wasser stieg stand meine Uhr bei 1:02 Std.! Ich wollte es kaum glauben, geplant war eine 1:05 Std trotz des Massenstarts so eine Zeit…genial für mich!

Beim Lauf in die Wechselzone bekam ich in beiden Oberschenkeln Krämpfe, bisher hatte ich sowas noch nie. Als ich die erste Umdrehung auf dem Rad machte nahm das Unheil weiter seinen Lauf. Es schüttete wie aus Kübeln und der Wind war so stark das teilweise die Absperrbarken umfielen.

Die ersten 40km versuchte ich meine Oberschenkel zu lockern, was auch einigermaßen klappte. Nach der ersten Runde war ich so unterkühlt das ich am ganzen Körper nur am Zittern war. Ich war teilweise nicht in der Lage mich auf den Ausleger zu legen. Also immer wieder wechseln zwischen Oberlenker und Bar.

Ich versuchte mich schon an den Gedanken zu gewöhnen aufzugeben. Allerdings schlossen sich die Schleusen nach  110km und die Sonne kam raus. Das Wetter hatte mir aber einfach alles aus den Beinen gezogen so dass ich einfach das Tempo nicht mehr hoch halten konnte.Zusätzlich fehlten mir einfach die langen Einheiten die ich in der Verletzungsphase leider streichen musste. Eine Schrecksekunde hatte ich als sich ein Athlet direkt vor mir auf einer Kreuzung  lang machte und ich kurz vor seinem Kopf stehen blieb.

10% der Athleten sind im Rennen ausgeschieden! Da kann man sehen dass die Bedingungen alles andere als perfekt waren. Auch Andreas Raelert ist mit dem Rad gestürzt.

da war die Welt noch i.O.

Nach einem guten Wechsel ging es dann auf die Wackel Disziplin… Den Marathon. Meine Uhr war auf einen  4:50 min/km Schnitt eingestellt und es lief perfekt die ersten 18km gingen gut in 4:45 und ich dachte wenn es so weiter geht läuft alles perfekt. Als ich diesen Gedanken gerade im Kopf hatte stach mir jemand ein riesen Messer ins Bein (es fühlte sich zumindest so an) und mir war sofort klar was das jetzt bedeutete ;-(

Ich schleppte mich von da an von Sani Zelt zu Sani Zelt und kühlte die Sehne mit Eis Spray und Wasser. In meinem Kopf rauschte nur umher „ du hast in diesem Jahr nicht auf so viel verzichtet für diesen einen Tag um jetzt aufzugeben.“ Ich muss sagen, die letzte Runde war die schlimmste aber schon das Ziel im Kopf kämpfte ich mich jeden Kilometer bis zum Römer.

Auch wenn ich die geplanten 9:30 Std. nicht halten konnte bin ich mit der 10:14:00 Std. doch zufrieden, besonders wenn ich meine Vorgeschichte sehe.

Bei Dr. Flo lief es wie geplant besser. Als 17. in seiner AK konnte er sich Hoffnungen machen einen Hawaii Slot zu bekommen. Zur Unterstützung fuhren wir heute Morgen mit zur Slot Verteilung in die Eissporthalle nach Frankfurt. Und wie sollte es anders sein….. damit Nicole überhaupt in die Halle durfte wurden ihr vom Veranstalter geschlagene 25,- EUR abgenommen. Bei ihrem Vordermann entfachte ein sehr lautes Gespräch mit einem Ordner da wohl auch andere Angehörige dies eine Unverschämtheit fanden. Aber keine Chance, erst zahlen dann Eintritt. So läuft das beim Ironman wohl! Kurz nochmal zu Roth: Bei der Siegerehrung am nächsten Tag ist der Einlass natürlich frei und es steht für alle Essen und Trinken bereit.

Ihr dürft euch schon auf einen ausführlichen Bericht des Anhängsell´s freuen 😉

Jetzt hätte ich fast das wichtigste vergessen….. Dr. Floh fliegt nach Hawaii!!!!!

Nun heißt es für mich Pause bzw. Laufverbot. Mind. 4 Wochen und wenn´s sein muss auch das ganze Jahr. Ich kann kaum auftreten, die Muskulatur fühlt sich super an aber die Sehne macht mir solche Probleme das ist bei jedem Schritt starke Schmerzen habe ;-(

ohne Worte…

Zum Abschluss bleibt zu sagen dass das Wochenende ok war, aber auch wirklich NUR ok! Es gibt echt schöne Langdistanzen in Deutschland bzw. auf der Welt. Da muss es nicht immer ein Ironman sein! Es ist einfach nur ein Label nicht mehr und nicht weniger. Man merkt einfach ob so eine Veranstaltung von einem Verein aufgebaut wird bzw. die ganze Region an dem Wochenende Triathlon lebt oder es sich um eine Firma handelt.

Es sollte jeder selber wissen, wo er sein Geld hingibt aber ich freue mich jetzt schon auf den  14. Juli 2013 wo ich um 7:00 Uhr bei der  Challenge in Roth an der Startlinie stehen bzw. schwimmen werde!!!

v.l. Tina, Zimmi, ich, Dr. Flo, Juri
hinter der Kamera
„das Anhängsel“

8 Gedanken zu “Was für ein Wochenende… IRONMAN 2012

    • Danke!!!!
      Mit der Zeit kann ich ja nicht zufrieden sein aber bin stolz drauf das ich es durchgezogen habe.
      Komme gerade vom Doc…schaut böse aus 😉

  1. Habe ein dickes Ödem im Bein! Zum Glück kein Ermüdungsbruch oder sowas, jetzt muss die Entzündung innerhalb dieser Woche raus sonst kann es sein das ich unters Messer muss ;-(
    Also liege ich jetzt die ganze Woche auf dem Sofa 😉

  2. Herzlichen Glückwunsch zu der (trotz Verletzung) beachtlichen Zeit!

    Hoffe die Diagnose war nicht allzu schlimm…

    Gruß von der triathlonbegeisterten „Nachbarschaft“ aus Johannesberg

    • Hi Patrick,
      Danke für die Glückwünsche! Wie Du kommst aus der Nachbarschaft und wir sind uns noch nicht begegnet?!?
      Wenn der Fuss wieder ganz ist kann man ja mal ne Runde laufen 😉
      Gruß aus Oberafferbach
      Frank

      • Können wir gerne machen, hoffe ich kann dann bei deinen Tempo einigermaßen mithalten. Sag einfach bescheid, wenn du wieder trainieren kannst, e-mail hast du ja jetzt
        Gruß aus der Dorfstraße
        Patrick

  3. Alles klar mach ich, die Muskulatur und der Kopf sagt schon „los beweg dich“ aber der Fuß sagt noch was anderes 😉

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